Maligne biliäre Tumoren – neue Onkopedia-Leitlinie
Maligne biliäre Tumoren sind selten, schwierig und haben eine ungünstige Prognose. In lokal begrenzten Stadien ist die komplette chirurgische Resektion die Therapie der Wahl, bei lokal fortgeschrittenen Stadien sollte die Therapie in der Regel multimodal erfolgen. Neben den tumorspezifischen Therapien ist die Behandlung der tumorbedingten Cholestase wesentlicher Bestandteil der interdisziplinären Versorgung und entscheidend zur Vermeidung lebensbedrohlicher Komplikationen (Cholangiosepsis).
Die vorliegende Leitlinie befasst sich mit den „malignen biliären Tumoren“ (mBT), in begrifflicher Analogie zum englischen Begriff „biliary tract cancer“ (BTC) als Oberbegriff für die Karzinome der intra- und extrahepatischen (perihiläre/Klatskin-Tumoren und distale) Gallengänge und der Gallenblase. Karzinome der Ampulla vateri (Papillenkarzinome) stellen eine eigene Entität dar, weisen aber einige Gemeinsamkeiten zu den distalen extrahepatischen mBT auf und sind ebenfalls Inhalt dieser Leitlinie.
Unter der fachlichen und organisatorischen Leitung von PD Dr. Marianne Sinn hat eine interdisziplinäre Expertengruppe die Evidenz zusammengetragen, bewertet und in Handlungsempfehlungen umgesetzt.