Brigatinib (Alunbrig®)
Erstellung der Leitlinie
1Wechselwirkungen
1.1Pharmakokinetische Wechselwirkungen
1.1.1Distribution
1.1.2Metabolismus
Der Abbau von Brigatinib erfolgt zu einem relevanten Teil über CYP3A4. Die gleichzeitige Behandlung mit Brigatinib und moderaten oder starken Induktoren von CYP3A4 kann die systemische Verfügbarkeit von Brigatinib und somit dessen klinische Wirksamkeit verringern. Bei der gleichzeitigen Behandlung mit Brigatinib und starken Inhibitoren von CYP3A4 können vermehrt unerwünschte Wirkungen auftreten.
1.2Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Eine durch Brigatinib verursachte und sehr häufig auftretende Myelosuppression kann durch die gleichzeitige Anwendung anderer myelosuppressiver Arzneistoffe verstärkt werden. Da unter der Therapie mit Brigatinib häufig Verlängerungen der QTc-Zeit beobachtet wurden, kann eine gleichzeitige Behandlung mit Brigatinib und QTc-Zeit verlängernden Arzneistoffen das Risiko für das Auftreten polymorpher ventrikulärer Arrhythmien, sogenannter „Torsade de pointes“, erhöhen. Unter der Behandlung mit Brigatinib treten häufig Bradykardien auf. Durch die gleichzeitige Gabe von Brigatinib mit Arzneistoffen, die bradykard wirken, kann eine Bradykardie verstärkt werden. Unter der Therapie mit Brigatinib kommt es außerdem häufig zu einem Anstieg der Blutglukose. Dies kann zu einer Verringerung der Wirksamkeit den Blutzucker senkender Arzneistoffe führen.
1.3Einfluss der Nahrungsaufnahme auf die Bioverfügbarkeit
Die orale Bioverfügbarkeit von Brigatinib wird durch die gleichzeitige Aufnahme von Nahrung nicht beeinflusst.
2Maßnahmen
Die gleichzeitige Gabe von Brigatinib mit Arzneistoffen, die starke oder moderate CYP3A-Induktoren sind, sollte vermieden werden. Wenn eine gleichzeitige Anwendung von Brigatinib und Arzneistoffen, die CYP3A4-Inhibitoren sind, erforderlich ist, sollte eine Reduktion der Dosis von Brigatinib von 180 mg auf 90 mg bzw. von 90 mg auf 60 mg erfolgen (Product Information EPAR, Stand: 28.09.2020). Während der gesamten Behandlungsdauer mit Brigatinib ist auf den Verzehr von Grapefruits, grapefruitartigen Früchten (z.B. Pomelo, Bitterorangen) und deren Zubereitungen zu verzichten.
Während der Behandlung mit Brigatinib sollte auf eine mögliche Verminderung der Werte einzelner oder aller Blutzellreihen geachtet werden. Gegebenenfalls sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die gleichzeitige Behandlung mit Brigatinib und QTc-Zeit-verlängernden Arzneistoffen sollte vermieden werden. Ist dies nicht möglich, sollten auf einen ausgeglichenen Elektrolythaushalt geachtet und regelmäßig die QTc-Zeit kontrolliert werden. Bei einer Anwendung von Brigatinib mit Arzneistoffen, die eine Bradykardie verursachen, sollte regelmäßig die Herzfrequenz kontrolliert werden. Je nach Schweregrad der auftretenden Bradykardien ist eine Dosisreduktion oder ein Absetzen der beteiligten Arzneimittel nötig. Während der Therapie mit Brigatinib sollten der Blutdruck und die Herzfrequenz regelmäßig überwacht werden. Eine den Blutzucker senkende Behandlung muss bei gleichzeitiger Gabe von Brigatinib gegebenenfalls angepasst werden.
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Quellenangabe:
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