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Trifluridin Tipiracil (Lonsurf®)

Dokument Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
Stand Oktober 2021
Dies ist nicht die aktuelle Version. Siehe: Trifluridin Tipiracil (Lonsurf®)

1Wechselwirkungen

1.1Pharmakokinetische Wechselwirkungen

Metabolismus: Trifluridin wird nach Aufnahme in die Tumorzelle als Nukleosid-Analogon durch die Thymidin-Kinase zum Einbau in die DNA aktiviert. Systemisch wird Trifluridin nicht über das CYP-450-Isoenzymsystem metabolisiert, sondern es erfolgt eine Umwandlung in einen inaktiven Metaboliten mittels Thymidin-Phosphatase. Tipiracil ist ein Hemmstoff der Thymidin-Phosphatase.

Bei der gleichzeitigen Anwendung von Trifluridin/Tipiracil und humanen Thymidin-Kinase-Substraten, die durch dieses Enzym aktiviert werden (z.B. Zidovudin), kann es zu einer Konkurrenz um das Enzym kommen. Durch eine dadurch bedingte verringerte Aktivierung der Thymidin-Kinase-Substrate ist eine verminderte Wirksamkeit dieser Arzneistoffe möglich.

1.2Pharmakodynamische Wechselwirkungen

Eine durch Trifluridin/Tipiracil verursachte und sehr häufig auftretende Myelosuppression kann durch die gleichzeitige Anwendung anderer myelosuppressiver Arzneistoffe mit Trifluridin/Tipiracil verstärkt werden. Da unter der Therapie mit Trifluridin/Tipiracil gelegentlich QTc-Zeit-Verlängerungen beobachtet wurden, kann eine gleichzeitige Behandlung mit Trifluridin/Tipiracil und QTc-Zeit verlängernden Arzneistoffen das Risiko für das Auftreten polymorpher ventrikulärer Arrhythmien, sogenannter „Torsade de Pointes“ erhöhen.

1.3Einfluss der Nahrungsaufnahme auf die Bioverfügbarkeit

Die Einnahme von Trifluridin/Tipiracil mit fettreichen, kalorienreichen Mahlzeiten hat keinen Einfluss auf die orale Bioverfügbarkeit von Trifluridin. Die orale Bioverfügbarkeit von Tipiracil ist unter diesen Bedingungen im Vergleich zum Nüchternzustand um 40% reduziert.

2Maßnahmen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Trifluridin/Tipiracil und Thymidin-Kinase-Substraten (z.B. Zidovudin) sollte auf eine verminderte Wirksamkeit der Thymidin-Kinase-Substrate geachtet oder eine Alternative ausgewählt werden.

Während der Behandlung mit Trifluridin/Tipiracil sollte auf eine mögliche Verminderung der Werte einzelner oder aller Blutzellreihen geachtet werden. Gegebenenfalls sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die gleichzeitige Behandlung mit Trifluridin/Tipiracil und QTc-Zeit verlängernden Arzneistoffen sollte vermieden werden. Ist dies nicht möglich, sollte auf einen ausgeglichenen Elektrolythaushalt geachtet und regelmäßige die QTc-Zeit kontrolliert werden.

Trifluridin/Tipiracil sollte innerhalb einer Stunde nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Dies entspricht den Einnahmebedingungen der relevanten Zulassungsstudien.

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